ASKÖ Kohfidisch : SpG Oberwart/Rotenturm

Im dritten Heimspiel der Saison gelang Kohfidisch endlich der erste Punktegewinn, das Bezirksderby gegen Oberwart endete nach mehrmals wechselnder Führung schließlich mit einem 3:3-Unentschieden.

Bei widrigen äußeren Bedingungen (vor allem nach dem Seitenwechsel machte der heftige Dauerregen das Spielfeld zunehmend zu einem schwer bespielbaren Untergrund) gehörte die Anfangsphase den Gästen aus der Bezirkshauptstadt. Kohfidisch kam aus der Defensive vorerst nicht heraus, zeigte sich aber gegenüber den ersten beiden Heimspielen wie schon auswärts in Deutschkreutz mit weiter ansteigender Form und warf alles in die Waagschale, was die ersatzgeschwächte Mannschaft zu bieten hat. Zumindest defensiv stand man sicher und ließ keine Torchancen der Gäste zu. Aber wie schon gegen Deutschkreutz brachte eine Mischung aus Unvermögen und dazukommendem Pech Kohfidisch in Rückstand: Ein schrecklicher Abspielfehler beim Herausspielen aus der Defensive, ein unglücklicher Klärungsversuch, der einen Mitspieler traf, und schon lag der Ball einschussbereit vor Gästestürmer Feiner, der sich nicht lange bitten ließ und den Ball weitgehend ungehindert ins lange Eck schieben konnte (19.). Doch im Gegensatz zum Spiel gegen Horitschon verunsicherte dieser Treffer Kohfidisch nicht, sondern ließ die Hausherren zum Angriff blasen. Mit einem Mal kam man besser ins Spiel und gelangen auch Offensivaktionen. Der Ausgleich als logische Folge war allerdings auch ein wenig glücklich, wurde doch halbrechts rund 25 Meter vor dem Gästegehäuse auf Freistoß für Kohfidisch entschieden, obwohl man das auch hätte anders sehen können. Wie auch immer, Julian Binder brachte den Ball gefährlich zur Mitte und Hannes Polzer beförderte ihn aus kurzer Distanz ins Netz (26.). Der Treffer motivierte das Heimteam noch mehr, und plötzlich, ganz unerwartet unter Druck gesetzt, zeigten auch die Gäste durchaus Nerven. Bei einem dieser Kohfidischer Angriffe nahm sich auf glitschigem Boden der starke Nicolas Oswald ein Herz, drückte aus gut 25 Metern ab und der Ball landete via Innenstange zum 2:1 im Netz (37.). Kohfidisch brachte aber den knappen Vorsprung nicht in die Kabine, weil Feiner nach einem Eckball von rechts goldrichtig stand und aus kürzester Distanz einköpfeln konnte; dabei wirkte die ganze Kohfidischer Defensive bereits wie im Pausenmodus (42.). Zur Halbzeit des Spieles stand es somit 2:2.

Nach dem Seitenwechsel regnete es zunehmend in Strömen. Dass sich bei diesen Bedingungen trotzdem ein ansehnliches und bis zum Schluss spannendes Match entwickelte, kann man den Akteuren der beiden Mannschaften und auch dem Schiedsrichter, der bei seinen Entscheidungen meist richtig lag, gar nicht hoch genug anrechnen. Ein zweites Mal geriet Kohfidisch in Rückstand, erneut nach einem Eckball: David Kraft klatschte den Ball nur ganz kurz weg, und Kager staubte zum 2:3 ab (48.). Der Kohfidischer Torhüter hatte noch im vorigen Herbst dem Heimteam einen knappen 1:0-Sieg gesichert, diesmal zeigte er allerdings erstaunliche Schwächen, was ihm ganz offensichtlich selber bewusst war. Doch seine Vorderleute ließen den Kopf nicht hängen, sondern fighteten bewundernswert weiter und belohnten sich in Minute 72 mit dem neuerlichen Ausgleich: Klemens Grabler rutschte in einen Ball von rechts und bugsierte ihn trotz eines Abwehrversuchs mit letztem Einsatz über die Linie. Obwohl insgesamt sechs Tore in diesem Match bestaunt werden konnten, war es in gewisser Weise der erste herausgespielte Treffer, denn alle anderen fielen nach Standardsituationen, gravierenden Abwehrfehlern oder durch einen Weitschuss. Kohfidisch versuchte auch danach noch alles, um möglicherweise einen Dreipunkter zu holen, Oberwart setzte mehr auf schnelle Gegenstöße und blieb dabei gefährlich, doch die großen Torgelegenheiten gab es auf beiden Seiten nicht mehr, und es blieb beim gerechten 3:3.

Wenn jemand, der seit fast 30 Jahren in Oberwart lebt und noch deutlich länger intensiv mit dem Kohfidischer Fußballverein verbunden ist, einen Spielbericht über eine Begegnung zwischen Kohfidisch und Oberwart schreiben soll, dann hat er normalerweise ein Problem. Dieses Match und sein Ausgang machen es da vergleichsweise leicht, denn die Punkteteilung war gerecht, wirkliche Verlierer gab es nicht, denn auch neutrale Zuschauer konnten mit dem Gezeigten zufrieden sein. Die SVO wird in dieser Saison sicher noch für Furore sorgen, und das Heimteam befindet sich ebenfalls auf dem richtigen Weg: beiden Teams Gratulation zu den gezeigten Leistungen und alles Gute für die weitere Meisterschaft!

Mag. Franz Stangl

Zurück zur Übersicht
Unsere Sponsoren & Partner