Niederlage trotz guter Leistung im Bezirksderby

SpG Oberwart : ASKÖ Kohfidisch 3:1 (1:0) SPIELBERICHT

Auch im dritten Spiel der noch jungen Saison 2021/22 musste sich Kohfidisch geschlagen geben, in Oberwart verlor das Team um Trainer Attila Banfalvi mit 1:3. Immerhin gelang in der Nachspielzeit aber der erste Treffer in dieser Spielzeit.

Nach den beiden Auftaktniederlagen hatte sich Kohfidisch ganz offensichtlich für das Derby im Bezirksvorort einiges vorgenommen. Denn die Gäste starteten sehr engagiert und waren in der ersten Viertelstunde das tonangebende Team. Mit viel Laufbereitschaft, hohem Pressing und vereinzelten Offensivaktionen brachte man Oberwart mehr in Bedrängnis, als der Heimmannschaft lieb war. Zählbares blieb allerdings aus, zweimal gab es zwar aussichtsreiche Situationen, zweimal nach Angriffen über rechts, aber einmal fiel der Schuss von Thomas Polzer zu harmlos aus, ein anderes Mal kam Marcel Kene bei einer scharfen Hereingabe von Julian Binder knapp zu kurz. Nach etwa 15 bis 20 Spielminuten verebbte dieser Anfangselan der Gäste allerdings und Oberwart übernahm zunehmend das spielerische Kommando. Vor allem begann auf Grund des nachlassenden Pressings von Kohfidisch in der Gästemannschaft ein immer größer werdendes Loch zwischen der Angriffsreihe und der Hintermannschaft zu klaffen, Julian Binder und Marcel Kene hingen weitestgehend in der Luft, weil jegliche Unterstützung von hinten immer mehr zu fehlen begann. Weitere Kohfidischer Offensivaktionen blieben in Hälfte eins dadurch aus. Andrerseits gelang es der Defensive aber weitgehend, die nun überlegenen Oberwarter durch beherzte Verteidigung gut in Schach zu halten. Wirklich dicke Chancen konnte das Heimteam nicht herausarbeiten. Dass es schließlich doch mit einem 1:0 für Oberwart in die Pause ging, war der Tatsache geschuldet, dass nach einem Foulversuch von Balint Nyirö an Jani alle Kohfidischer auf einen Foulpfiff warteten, während sich der Gefoulte schnell wieder aufrappelte, und so war die in dieser Situation zu zögerliche Kohfidischer Verteidigung rasch ausgespielt, Herrklotz brauchte aus kurzer Distanz nur noch einzudrücken (39.).

Doch Kohfidisch zeigte sich durch diesen Gegentreffer und die über eine halbe Stunde sichtbare Überlegenheit der Oberwarter nicht geschockt, im Gegenteil. Auch nach der Pause sah man ganz deutlich den Willen, aus diesem Match Zählbares herauszuholen. Kohfidisch war jetzt über weite Strecken die Mannschaft, die sich mehr um das Spiel bemühte, während Oberwart darauf setzte, den knappen Vorsprung zu verwalten und auf sich bietende Konterchancen zu warten. Die ganz großen Gelegenheiten zum Ausgleich blieben zunächst aus, erst in Minute 72 gelang Kohfidisch ein vielversprechender Angriff, als Julian Binder mit sehr gutem Pass in die Tiefe freigespielt wurde, den Ball aber knapp am langen Eck vorbeisetzte. Immer wieder gab es aber zwischendurch Gegenstöße der Oberwarter, die nur gerade noch von den Gästen unterbunden werden konnten. Da spürte man schon, dass das Match jetzt auf des Messers Schneide stand, und tatsächlich gelang bei einer solchen Angriffsaktion dem erst einige Minuten zuvor eingewechselten Radics mit sattem Schuss aus etwa 18 Metern Distanz das vorentscheidende 2:0 (77.). Doch selbst jetzt gab Kohfidisch nicht auf. Auch wenn teilweise die spielerischen Mittel fehlten, versuchte man alles, vor allem Nicolas Oswald, der vor der Pause völlig blass geblieben war, agierte jetzt im zentralen Mittelfeld als wichtiges Verbindungsglied zwischen Angriff und Verteidigung, und so kam Kohfidisch immerhin zu einem Freistoß in aussichtsreicher Position (der allerdings nichts einbrachte) und in der Nachspielzeit nach einem Tumult im heimischen Strafraum zum Anschlusstreffer durch Mark Horvath (94.). Doch als man dann nach dem neuerlichen Anstoß tatsächlich noch einmal in Ballbesitz kam und sich die Gelegenheit zu einem weiten Pass in den gegnerischen Strafraum geboten hätte, verzettelte man sich völlig unverständlicherweise im Mittelfeld und leitete damit einen letzten Oberwarter Konterangriff ein, den Schaffer zum Endstand von 3:1 verwertete (95.).

Kohfidisch steht damit nach drei Runden mit leeren Händen da und am Tabellenende. Die immer schon ein wenig untergangssüchtige Kohfidischer Fußballerseele sieht da – wie könnte es anders sein – natürlich schon tiefschwarz und den Abstieg so gut wie besiegelt. Doch weder der an sich gut bestückte Kader mit einer ganzen Reihe hervorragender Kicker noch die in diesem Derby über weite Strecken gezeigten Leistungen geben Anlass zu derart düsteren Prognosen. Natürlich wäre da Etliches, das man kritisieren könnte, ja müsste. Doch im Moment ist ganz sicher mehr das Besinnen auf die eigenen Stärken angebracht. Ein „Jetzt erst recht!“ könnte schon am kommenden Samstag die Rückkehr in die Erfolgsspur einleiten. Es muss nur jeder daran glauben und alles dafür in die Waagschale werfen. Alles Gute dabei!


Obstr. Mag. Franz Stangl

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