2. BFV-Cuprunde: SV Heiligenkreuz - ASKÖ Kohfidisch 1:3 (1:1) "Spielbericht"

Nur fünf Tage nach dem Sieg in Jennersdorf war die Kohfidischer Elf auch in der 2. Cuprunde erfolgreich, gegen Heiligenkreuz/Lafnitztal gelang auswärts ein 3:1. Damit ist die 3. Cuprunde erreicht.


Die Heimmannschaft startete überfallsartig und versuchte den höherklassigen Gegner von Beginn weg unter Druck zu setzen. Kohfidisch kam dagegen nur sehr gemächlich ins Spiel, allerdings führte der erste Gästeangriff gleich zur frühen Führung: Nach einem Corner von rechts war Michael Wölfer etwas glücklich per Oberschenkel erfolgreich (6.). Das Heimteam schien durch diesen Gegentreffer ein wenig aus dem Konzept gebracht, zog sich in Folge deutlich weiter zurück und ließ den Gegner agieren. Doch Kohfidisch hatte natürlich seinerseits mit der Führung im Rücken keine besondere Eile und versuchte den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Wie schon in Jennersdorf vergaß man dabei aber allzu sehr auf die Bewegung ohne Ball und den zwischendurch notwendigen Pass in die Tiefe, um zu weiteren Torerfolgen kommen und das Spiel frühzeitig entscheiden zu können. So plätscherte das Match vor sich hin, Höhepunkte blieben Mangelware. Kohfidisch kam einem 2. Torerfolg am nächsten, als Julian Binder einmal über links enteilte und scharf zur Mitte passte; der Ball ging aber an Freund und Feind vorüber. Und auch Heiligenkreuz fand kaum Tormöglichkeiten vor. Zwar wirkte die Kohfidischer Defensive nicht immer ganz sattelfest, trotzdem war meist zwanzig Meter vor dem Tor Endstation für die heimische Offensive. Nur einmal musste David Kraft im Kohfidischer Gehäuse entscheidend eingreifen, um den Ausgleich zu verhindern. Doch dieser fiel dann doch noch vor dem Halbzeitpfiff – einerseits, weil die Gästeabwehr nach einem schnellen Gegenstoß noch nicht richtig sortiert war, und andrerseits, weil der Schiedsrichterassistent ziemliche Probleme mit der Abseitsregel hatte; wie auch immer, der Treffer von Poredos zählte (45.), und im Grunde entsprach der Stand von 1:1 auch den gezeigten Leistungen.

Auch nach dem Seitenwechsel steigerte sich die Qualität des Spieles nicht wirklich. Kohfidisch ließ viel zu selten aufblitzen, welches Potential in dieser Mannschaft auch ersatzgeschwächt (Stefan Gaal, Dominik Ballwein und Nicolas Oswald fehlten verletzungsbedingt) stecken würde. Bei etlichen Gästespielern hatte man noch nicht den Eindruck, dass bedingungsloser Einsatzwille vorhanden wäre. Zur Entschuldigung muss man vielleicht anführen, dass die Mannschaft auch ohne diese letzte Konsequenz zum Erfolg kam. Denn einmal ging es nach der Pause schnell über die linke Seite, Julian Binder passte ideal zur Mitte und Mark Horvath knallte den Ball spektakulär unter die Latte (54.). Damit lag man wieder in Führung und konnte wie schon vor dem Seitenwechsel mit dem Verwalten des Erreichten beginnen. Allerdings schlich sich auch dabei immer wieder der Schlendrian ein, und in Minute 72 stand das Spiel auf des Messers Schneide: Nach einem schlampigen Rückpass musste Torhüter David Kraft die Notbremse ziehen. Den dafür verhängten, schwach geschossenen Elfmeter hielt der Kohfidischer Tormann aber, und praktisch im Gegenzug schloss Mark Horvath einen Alleingang mit sattem Schuss zum 3:1 ab (73.). So einfach ging das, warum sollte man sich da mehr antun? Doch Heiligenkreuz gab immer noch nicht auf, kam in der Schlussviertelstunde zu mehreren guten Einschussmöglichkeiten, weil Kohfidisch viel zu wenig konsequent agierte, doch alles, was gefährlich war, entschärfte David Kraft im Alleingang. So blieb es beim 3:1-Auswärtserfolg.

Wenn man die gebotene Fußballmagerkost positiv interpretieren will, so kann man das durchaus: Zum zweiten Mal hintereinander wurde ein unangenehmer 2. Liga Süd-Gegner auswärts besiegt, in beiden Fällen konnte die Mannschaft, wenn es nötig war, zusetzen. Michael Wölfer zeigte, dass er auf der rechten Position in einer möglichen Viererabwehrkette eine ausgezeichnete Figur machen könnte (falls sich Kohfidisch doch noch für diese vermutlich bessere Defensivvariante entscheiden sollte), und in David Kraft hat die Mannschaft einen Rückhalt, der auch dann noch Sicherheit vermittelt, wenn sonst nicht mehr viel geht. Auf all dem lässt sich aufbauen – hinsichtlich der Einsatzbereitschaft und des unbändigen Willens, wie man das im Vorjahr oft gesehen hat, besteht allerdings noch viel Luft nach oben. Alles Gute für den Meisterschaftsstart!

Mag. Franz Stangl

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