ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft : SV Neuberg

ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft : SV Neuberg

Den ersten von insgesamt vier „Matchbällen“ in Richtung Burgenlandligaverbleib vergab Kohfidisch beim Heimspiel gegen Neuberg. Vor toller Kulisse verlor die Mannschaft des Trainerduos Strobl/Herics durch ein spätes Gegentor mit 0:1.

Den ersten von insgesamt vier „Matchbällen“ in Richtung Burgenlandligaverbleib vergab Kohfidisch beim Heimspiel gegen Neuberg. Vor toller Kulisse verlor die Mannschaft des Trainerduos Strobl/Herics durch ein spätes Gegentor mit 0:1.

Gut 800 Zuseher hatten sich versammelt, weil man sich von der Begegnung Kohfidisch gegen Neuberg ganz offensichtlich Abstiegskampf pur erwartete – und nach den unrühmlichen Vorfällen im Anschluss an das Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften im Herbst wohl auch einiges an Brisanz. Und in der Tat bekam man einiges geboten, nämlich Tempo und Einsatzfreude auf beiden Seiten, Gott sei Dank aber nichts, was über das sportliche Geschehen auf dem grünen Rasen hinausging. Beinahe wären die Gäste schon nach wenigen Sekunden mit ihrer ersten Angriffsaktion in Führung gegangen, Rene Wagner konnte aber im Nachfassen einen von links gefährlich zur Mitte gebrachten Freistoßball, der geschickt in Richtung Tor verlängert wurde, bändigen. Der Rest von Halbzeit eins sah dann aber das Heimteam als klaren Punktesieger. In der Defensive ließ man keine weiteren Neuberger Chancen zu, in der Offensive erspielte man sich zwar nicht die ganz dicken Strafraumgelegenheiten, doch wurde der großartige Gästetormann Jahic mehrmals mit guten Schüssen von der Strafraumgrenze geprüft. Vor allem Julian Binder mit tollem Freistoß von rechts und gut gezirkeltem Heber von halblinks verlangte dem hünenhaften Neuberger Schlussmann alles ab, doch beide Male parierte dieser hervorragend. Auch bei Schüssen von Michael Wölfer und einem Freistoß von Marcel Wölfer agierte er bombensicher. Und wenn er möglicherweise zu schlagen gewesen wäre, dann fehlten ein paar Zentimeter an Genauigkeit, bei einem guten Flachschuss von Michael Wölfer, der links am Gehäuse der Gäste vorbeistrich, ebenso wie bei einem guten Antritt von Kevin Hasler, der den Ball rechts ins Außennetz donnerte. So blieb es bis zur Pause trotz klarer Vorteile für das Heimteam beim torlosen Remis.

Nach dem Seitenwechsel wurde Neuberg stärker, wohl auch deshalb, weil bei Kohfidisch nach dem einsatzfreudigen Spiel vor der Pause die Kräfte langsam zu schwinden begannen. Stefan Gaal hatte mit Nasenbeinbruch schon nach drei Spielminuten ausscheiden müssen, der an diesem Abend bärenstarke Michael Wölfer verließ völlig ausgepowert nach 70 Minuten den Platz. Nicht zuletzt deshalb ging es jetzt mehr und ausgeglichener hin und her, an der Strafraumgrenze war aber auf beiden Seiten Schluss, die großen Chancen fehlten. Während sich Kantauer zweimal bei Dribblings selbst verhedderte, zögerte auf der Gegenseite Thomas Rambeck einmal zu lange mit dem Abschluss, ein anderes Mal fand sein Pass zur Mitte keinen Abnehmer. Kevin Hasler knallte einmal den Ball über die Querlatte, in Minute 75 traf er von innerhalb des Strafraums nur den linken Pfosten. Da wäre Jahic wohl chancenlos gewesen. Und als nach einem Corner Hannes Polzer endlich den Ball im Tor unterbrachte, hatte der Schiedsrichter wegen eines vermeintlichen Handspiels schon abgepfiffen. So sah es in der Schlussphase immer mehr nach torlosem Remis aus. Doch knapp vor dem Ende der regulären Spielzeit nahm das Verhängnis aus Kohfidischer Sicht seinen Lauf: Unmittelbar nach der dritten Auswechslung verletzte sich Kapitän Philipp Schuch bei einem Zweikampf wieder einmal schwer an seiner lädierten Schulter. Während er an der Outlinie selber verzweifelt versuchte, sich die Schulter wieder einzurenken, war die Defensive ohne ihn noch nicht gut genug sortiert, sodass Kantauer auf einmal alleine vor Torhüter Rene Wagner stand, den auch noch umspielte und zum 0:1 einschoss (88.). Zwar wäre im Gegenstoß fast dasselbe Kunststück wie schon im Heimspiel gegen Deutschkreutz, nämlich der unmittelbare Ausgleich, gelungen, doch der stürmende Marcel Wölfer sprang wenige Meter vor dem Gästegehäuse unglücklich am hohen Ball vorbei. So blieb es bei einer unglücklichen 0:1-Heimniederlage.

Aus Sicht der Neuberger Gäste hatte das Spiel also einen optimalen Verlauf genommen, erstmals seit langem lag man nach diesem Match nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Dazu darf man gratulieren! Und auch aus der Perspektive des neutralen, südburgenländischen Fans konnte man mit dem Match zufrieden sein, wurde durch dessen Ausgang doch eine Abstiegslösung ohne südburgenländische Beteiligung wieder ein wenig konkreter. Und Derbys wie dieses sind natürlich auch in der nächsten Saison wünschenswert. In der Tat würde der Ausblick darauf die Niederlage auch aus Kohfidischer Sicht ein wenig erträglicher machen, wäre da nicht ein zweifacher negativer Beigeschmack: Denn zum einen wird durch diese Niederlage der Druck auf das Kohfidischer Team nicht gerade kleiner, und zum anderen muss Kohfidisch nach diesem Match einige (verletzungs- und Gelbsperre bedingte) Ausfälle verschmerzen. Vor allem durch den Blick auf das frühe verletzungsbedingte Ausscheiden von Stefan Gaal, aber ebenso durch Philipp Schuchs Fehlen in den entscheidenden Sekunden des Spieles erhält auch die Leistung des Unparteiischen, der schon beim Auswärtsmatch in Neuberg nicht gerade mit der Gabe der Unterscheidung ausgestattet gewesen war, einen schalen Beigeschmack. Insbesonders stellt sich die Frage, warum man um Gottes willen gerade jenes Spielleiterteam für das Rückspiel erneut besetzt, das schon beim Hinspiel zu einem Gutteil für die Unruhen nach dem Abpfiff mitverantwortlich war? Angesichts dieser Fragwürdigkeiten kann man den verletzten Kohfidischer Spielern nur rasche Genesung wünschen und allen anderen alles Gute für die letzten drei Runden!

Mag. Franz Stangl

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