BVZ Burgenlandliga 13. Runde/Spieltag
Samstag, 21. Oktober 2017 17:00
Ort: Sportanlage Kohfidisch
ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft
0:4 (0:1)
SC/ESV Parndorf 1b

ASKÖ KOHFIDISCH - SC/ESV PARNDORF II   0:4  (0:1)

Nach den zwei siegreichen Derbys gegen Pinkafeld und in Neuberg setzte es für Kohfidisch im Heimspiel gegen die Kampfmannschaft II aus Parndorf eine herbe 0:4-Schlappe.

In den ersten zehn Minuten plätscherte das Match ein wenig bedächtig dahin. Die Gäste aus Parndorf, die bisher ja nicht gerade vom Erfolg verwöhnt waren und nur auf dem vorletzten Tabellenplatz lagen, schienen zunächst einmal ein wenig abzuwarten, was auf sie zukommen würde. Und das Heimteam, das nach dem Spiel in Neuberg stark ersatzgeschwächt antreten musste, entwickelte auch nicht den Anfangselan, der zuletzt zwei Siege in Serie ermöglicht hatte. Was auch immer daran schuld war, jedenfalls war in der ganzen ersten Spielhälfte kein so richtiges Feuer bei der Strobl/Herics-Truppe spürbar. Und so nutzten die Parndorfer die Gunst der Stunde und gaben ab Minute 10 richtig Gas. Schon nach einer Viertelstunde hätte Kohfidisch nach zwei guten Chancen der Gäste zurückliegen können, doch in beiden Fällen konnte sich Rene Wagner im Kohfidischer Gehäuse auszeichnen, die zweite Abwehr bei einem Schuss aus kürzester Distanz war eine echte Glanztat. Dies schien Kohfidisch ein wenig aus der Lethargie zu erwecken, denn nur wenig später tauchte Kevin Hasler über rechts gefährlich vor dem Gästegehäuse auf, seine Flanke zur Mitte köpfelte Thomas Rambeck aber knapp neben das Tor. Es sollte aber die einzige wirklich schön zu Ende gespielte und gefährliche Aktion des Heimteams in den ersten 45 Minuten bleiben. Parndorf ließ mit enormem Forechecking und druckvollem Spiel kein konzertiertes Aufbauen von Kohfidischer Aktionen zu, dieses ständige Stören und Attackieren behagte den heimischen Spielern sichtlich gar nicht. Daher wurden Bälle oft nur unkontrolliert hoch nach vorne gespielt und ebenso oft wieder vom Gegner abgefangen; das ist ja auch nicht das Spiel, das Kohfidisch, wenn es klappt, stark macht. An diesem Nachmittag klappte es nicht. Und die logische Konsequenz des Spielgeschehens war die verdiente Gästeführung in Minute 31: Kozic wurde mit schönem Pass in die Tiefe freigespielt, die komplette Kohfidischer Hintermannschaft verließ sich auf einen Abseitspfiff, den es zu Recht nicht gab, und der Parndorfer Stürmer hatte alleine vor Rene Wagner wenig Mühe, das 0:1 zu erzielen. Dabei blieb es bis zur Pause, denn weitere Höhepunkte waren bis zum Seitenwechsel nicht mehr zu verzeichnen.

In Hälfte zwei hatte Kohfidisch zu Beginn die stärksten Momente. Scheinbar ging nun doch ein Ruck durch die ersatzgeschwächte Mannschaft und man wollte sichtlich dem Ganzen eine Wende geben. Zwar blieben die ganz großen Torgelegenheiten auch in dieser kurzen Phase zunächst aus, aber jetzt hatte Kohfidisch deutlich mehr vom Spiel. Immerhin herrschte zweimal dicke Luft vor dem Gästetor, einmal nach einem schönen Angriff über rechts, ein zweites Mal nach einem Eckball. Genau in diese Phase hinein fiel aber das vorentscheidende 0:2: Nach einem Stellungsfehler in der Kohfidischer Hintermannschaft musste Michael Schendl im Strafraum die Notbremse ziehen, den dafür verhängten Strafstoß verwertete Schneider bombensicher (55.). Jetzt warf Kohfidisch noch einmal alles nach vorne, Hannes Polzer wechselte von der Innenverteidigung ins Mittelfeld, wenig später auch Michael Schendl, der bis dahin in der ungewohnten Position eines linken Außenverteidigers agiert hatte. Der Anschlusstreffer wollte allerdings nicht gelingen, im Gegenteil: In Minute 71 entschied der sonst souveräne Spielleiter nach einer harmlosen Attacke von Klemens Grabler knapp außerhalb des Strafraums etwas kleinlich auf Freistoß, und den verwertete Loos zur 3:0-Führung für die Gäste. Damit war alles entschieden, Kohfidisch taumelte jetzt sogar einem richtigen Debakel entgegen und musste wenig später einen vierten Gegentreffer einstecken, abermals war Loos nach schöner Kombination über links zur Stelle (73.). Ab diesem Zeitpunkt machte Kohfidisch dann das einzig Richtige, man sammelte sich wieder in der Defensive und verhinderte damit eine noch deutlichere Niederlage. An einen Punktegewinn war ja ohnehin längst nicht mehr zu denken, auch weil die Gäste jetzt entfesselt wirkten und über scheinbar unerschöpfliche Laufenergien verfügten. So blieb es beim klaren 4:0-Erfolg für Parndorfs Kampfmannschaft II.

Im Gegensatz zur ähnlich ernüchternden Niederlage in Horitschon, wo Kohfidisch weitgehend in Bestbesetzung nie ins Spiel gefunden und schreckliche Fehler begangen hatte, kann man der diesmal stark ersatzgeschwächten Mannschaft nur bedingt Vorwürfe machen. Natürlich fehlte irgendwie das sonst gewohnte Feuer, doch ohne Marcel Wölfer, Stefan Gaal und Jürgen Löffler in der Defensive und mit einem schwer angeschlagenen Julian Binder in der Offensive gingen dem Team ganz wichtige Kräfte ab. Hannes Polzer und Michael Schendl, zwei ganz wertvolle Mittelfeldmotoren, waren durch die Umstellungen in der Verteidigung gebunden, und so schien auch irgendwie schon in den Köpfen zu stecken, dass es an diesem Tag nicht reichen würde. Selbst auf den Zuschauerrängen herrschte über weite Strecken lethargische Ruhe. Es war also irgendwie einer von den Tagen, die es eben auch gibt; am besten also vergessen und Kräfte bündeln für die letzten Aufgaben in diesem Herbst, der alle schon sehr gefordert hat.

Mag Franz Stangl

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